Iris Pütz, Künstlerin und Kunstpädagogin
Die Idee zu diesem Projekt entwickelte sich aus einer Unterrichtsreihe, die über 2 Schulhalbjahre einer Kunst- AG lief. Die Schülerinnen unterschiedlicher Nationalitäten, 10 insgesamt an der Zahl aus der Jahrgangstufe 5 und 6, malten gemeinsam in Zweier bis Vierer Gruppen mit Ölkreiden großformatige Bilder ca. (65 x 90 cm). Ein gleichzeitiges Malen ergab sich auf den großen Papierflächen. Jede Schülerin malte fast an jedem Bild, so dass eine Vielzahl an Gemeinschaftsbildern entstand. Dieses gemeinsame Malen mit mehreren Kindern verschiedener Nationalitäten war die Grundlage des Projektes mit der Intention den Gemeinschaftsgeist zu fördern, um gemeinsam ein Ziel zu reichen.
Hinzu kam, dass die Bildfläche eine ganze Wandbreite umfassen sollte. In Absprache mit Frau Dr. Wirth wurde ein Format von 150 – 700 cm vereinbart.
Ich gab dem Projekt den Titel: „Tanzend wie die Schmetterlinge durch die kunterbunte Welt“
Insgesamt 7 Schüler/innen aus der Internationalen Klasse (Flüchtlingskinder) der 5. Jahrgangstufe wurden von einer Lehrerin für das Projekt ausgewählt, die sechs Schulstunden täglich an fünf Schultagen an dem Bild malen sollten. An dem Projekt beteiligt waren 2 Mädchen und 5 Jungen, die das Bild auf dem Boden malten.
Ablauf des Projekts:
1. Zu Beginn tanzten die Schüler mit Ölkreiden wie die Schmetterlinge über die weiße Bildfläche. Bildnerisch wurde dies wie folgt umgesetzt: Jeder Schüler wählte ein Kreidestück in seiner Lieblingsfarbe aus und sie/ er durfte Bewegungsspuren, als Linie dargestellt, über die große Papierfläche ziehen. Die Papierfläche stand symbolisch für die Welt, auf der die Schmetterlinge tanzen.
2. Als nächsten Schritte fertigten die Schüler Schmetterlingsschablonen an. Diese Schablonenformen wurden verteilt über die Bildfläche gelegt und mit verschiedenen Farbtönen mit Ölkreiden ausgemalt.
3. Als nächstes folgte das Motiv: „Mensch“. Die Schüler entwarfen Schablonen in Menschengestalt, die in Bewegung sind z. B. ein Mensch, der einen Handstand macht, ein Mensch, der einen Spagat macht, tanzende Figuren. Diese Figuren wurden ebenfalls wie die Schmetterlinge beliebig auf die Bildfläche gesetzt und die Schablonen -Innenfläche wurde ausgemalt. Die 7 Meter lange Papierfläche gestaltete sich immer mehr zu einem Bild.
4. Durch die am Anfang auf die Bildfläche gesetzten Kreidespuren, die sich durchkreuzten, ergaben sich Felder. Diese füllten die Schüler flächig oder mit Mustern (Punkte, Streifen, Blumen) aus. Den Ideen der Kinder die Papierfläche auszumalen, gab ich im Fortlauf der Projekttage individuellen kreativen Raum und ihnen kreative Freiheit.
So entstanden z.B. noch eine Flugzeugschablone und eine Autoschablone. Frei aus der Hand gemalte Bäume fanden Platz auf dem Bild.
Farbintensiv und kraftvoll gestalteten die Jungen die Bildfläche aus, die Mädchen hingegen leicht und verspielt.